Am Anfang ist Eco
Nach den Maßstäben des Web ist der vorige Beitrag bereits ein Fossil. Mehr als ein halbes Jahr kein bisschen Text ist eines Blogs unwürdig. Selbst ein durchschnittliches Tagebuch, das keine Öffentlichkeit hat, bekommt mehr Aufmerksamkeit. Nicht bei mir, denn ich schreibe gar keins, aber von Leuten, die Tagebücher haben (ob sie es nun zugeben oder nicht), habe ich es mir so sagen lassen, und es gibt keinen Grund, sie der Lüge zu verdächtigen. Daher ist jetzt eine Entschuldigung fällig.
Liebes Blog, es tut mir leid. Ehrlich.
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich in den vergangenen Monaten gar nichts geschrieben habe, was nicht ein Auftrag meiner Redaktionen war. Wer jetzt meint, dies sei keine Schreibblockade, weil ich den Alltagskram ja schreiben konnte, sondern mangelndes Talent für anspruchsvolleres Texten, der irrt. Journalisten haben grundsätzlich keine Schreibblockaden, denn an diesen kann man nur leiden, wenn man nicht weiß, was man schreiben will - und das sollte einem Journalisten nie passieren, sonst war seine Recherche miserabel oder das Thema einfach nicht gut, und die Blockade ist kein Hindernis, sondern ein Segen für die Menschheit, die von einem unnötigen Text verschont bleibt. Je literarischer und damit künstlerischer ein Text, desto eher kann die Blockade greifen und die Kreativität abwürgen. Das hat sie. Aber damit ist jetzt Schluss.
Ich habe beschlossen, mich nicht mehr mit dem Unvermögen anderer Menschen zu belasten. An meiner eigenen Dummheit trage ich schwer genug, zusätzlicher Ballast ist unnötig. Danke, aber nein. Dieser Schritt befreit ungemein und macht Energie frei, die ich „sinnlos“ in Texte investieren kann. Dafür orientiere ich mich ab jetzt an intelligenteren Exemplaren der Gattung homo sapiens sapiens. Beispielsweise an Umberto Eco. Über Jahrzehnte schrieb er für die italienische Wochenzeitschrift „L'Espresso“ eine Kolumne, die „Streichholzbriefe“. Ganz im Gegensatz zur üblichen Zeitungsstil verzichtete er auf zwingende Aktualität. Er schrieb lieber das, was ihn beschäftigte. Sehr subjektiv und dadurch sehr unjournalistisch. Und für ein Kolumne (sprich: ein Blog) äußerst hilfreich.
Ab jetzt wird es unjournalistisch, liebes Blog. Versprochen.
P.S. Da es meine Art ist, werde ich mir dozentenhaftes Klugsch***** nicht verkneifen. Immer, wenn mir etwas wichtig erscheint, werde ich das entsprechende Wissen kurz am Ende des Texte zusammenfassen und für die Interessierten einen Link oder zwei einfügen. Hier am Beispiel von „Umberto Eco“
Der Italiener Umberto Eco ist Schriftsteller, Kolumnist, Kulturwissenschaftler und einer der bekanntesten Intellektuellen dieser Zeit. Er schreibt nicht nur unterhaltsam, sondern auch intelligent Romane (bspw. Der Name der Rose) sowie Fachbücher. Seine „Streichholzbriefe“ habe ich in Derrick oder Die Leidenschaft für das Mittelmaß gelesen. Mehr zu diesem äußerst spanennden Mann findet sich wie immer auf Wikipedia.
Liebes Blog, es tut mir leid. Ehrlich.
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich in den vergangenen Monaten gar nichts geschrieben habe, was nicht ein Auftrag meiner Redaktionen war. Wer jetzt meint, dies sei keine Schreibblockade, weil ich den Alltagskram ja schreiben konnte, sondern mangelndes Talent für anspruchsvolleres Texten, der irrt. Journalisten haben grundsätzlich keine Schreibblockaden, denn an diesen kann man nur leiden, wenn man nicht weiß, was man schreiben will - und das sollte einem Journalisten nie passieren, sonst war seine Recherche miserabel oder das Thema einfach nicht gut, und die Blockade ist kein Hindernis, sondern ein Segen für die Menschheit, die von einem unnötigen Text verschont bleibt. Je literarischer und damit künstlerischer ein Text, desto eher kann die Blockade greifen und die Kreativität abwürgen. Das hat sie. Aber damit ist jetzt Schluss.
Ich habe beschlossen, mich nicht mehr mit dem Unvermögen anderer Menschen zu belasten. An meiner eigenen Dummheit trage ich schwer genug, zusätzlicher Ballast ist unnötig. Danke, aber nein. Dieser Schritt befreit ungemein und macht Energie frei, die ich „sinnlos“ in Texte investieren kann. Dafür orientiere ich mich ab jetzt an intelligenteren Exemplaren der Gattung homo sapiens sapiens. Beispielsweise an Umberto Eco. Über Jahrzehnte schrieb er für die italienische Wochenzeitschrift „L'Espresso“ eine Kolumne, die „Streichholzbriefe“. Ganz im Gegensatz zur üblichen Zeitungsstil verzichtete er auf zwingende Aktualität. Er schrieb lieber das, was ihn beschäftigte. Sehr subjektiv und dadurch sehr unjournalistisch. Und für ein Kolumne (sprich: ein Blog) äußerst hilfreich.
Ab jetzt wird es unjournalistisch, liebes Blog. Versprochen.
P.S. Da es meine Art ist, werde ich mir dozentenhaftes Klugsch***** nicht verkneifen. Immer, wenn mir etwas wichtig erscheint, werde ich das entsprechende Wissen kurz am Ende des Texte zusammenfassen und für die Interessierten einen Link oder zwei einfügen. Hier am Beispiel von „Umberto Eco“
Der Italiener Umberto Eco ist Schriftsteller, Kolumnist, Kulturwissenschaftler und einer der bekanntesten Intellektuellen dieser Zeit. Er schreibt nicht nur unterhaltsam, sondern auch intelligent Romane (bspw. Der Name der Rose) sowie Fachbücher. Seine „Streichholzbriefe“ habe ich in Derrick oder Die Leidenschaft für das Mittelmaß gelesen. Mehr zu diesem äußerst spanennden Mann findet sich wie immer auf Wikipedia.
Allucanread - 13. Mär, 15:16